Rassismus tritt entlang der textilen Wertschöpfungskette in vielen Formen auf.
Profil von Joré Thielen
Die Modebranche präsentiert sich als weltoffene, tolerante und diverse Branche. Auf den Magazincovers und Laufstegen dieser Welt sieht man immer häufiger nicht-weiße Models. Doch wie sieht es hinter den Kulissen der Kleidung, die wir alle konsumieren und tragen, aus? Erfahren People of Color entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette, auch in den für den Konsumenten nicht sofort ersichtlichen Teilen, die selbe Gleichberechtigung? Oder herrschen in der Modeproduktionskette westlicher, „weißer“ Modeunternehmen rassistische Strukturen? Dies waren die leitenden Fragen dieser Arbeit. Angefangen beim Anbau textiler Fasern, etwa dem Anbau genmanipulierter Baumwolle in Indien, über die Weiterverarbeitung textiler Fasern, so die Textilfärberei in China und Bangladesch, bis hin zur Modepräsentation, zum Beispiel einer Fashion Show eines Bekannten Designers, wird durch die Aufarbeitung zahlreicher Fallbeispiele eruiert, in welchen Formen Rassismus entlang der Glieder der Wertschöpfungskette an den Tag tritt. Es wird aufgewiesen, wie westliche Modeunternehmen die rassistische Benachteiligung und Ausbeutung marginalisierter Bevölkerungsgruppen, People of Colour, nicht nur dulden, sondern bewusst ausnutzen; und das zum Zwecke ihres eignen ökonomischen Profits. So ließ sich durch die Arbeit nicht alleine die Existenz rassistischer Strukturen entlang der textilen Wertschöpfungskette beweisen, sondern darüber hinaus auch das Bestehen eines neokolonialen, westlichen Wirtschaftssystems.