Spatial Design Award

2021

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Das Innere der Schutzhütte wird räumlich und konzeptuell von einer bewirtschafteten Hütte zu einer Selbstversorgerhütte umgewidmet. Das heißt, Ziel ist es, die Schlafplätze zu minimieren, die starre Raumform der Gästezimmer aufzulösen und flexibler nutzbar zu machen. Auch der frühere Gastraum wird ein offener, gemeinschaftlich gestaltbarer Raum.
Andererseits wird erprobt, wie sich der innere Verwandlungsprozess des Bestandsgebäudes auch nach außen hin zeigen kann und die äußere Form der Hütte verändert. Die Berghütte sollte dabei Teile ihres ursprünglichen Charakters behalten, aber zugleich wieder mehr eins mit der Umgebung, der Landschaft werden.

Diese Verwandlung von der ursprünglichen Hütte hin zu einem neu gedachten konzeptuellen als auch architektonischen Raum kann nicht von einen auf den anderen Tag stattfinden. Es ist ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinweg erstreckt. Nicht nur Rück- und Umbauarbeiten spielen dabei eine wichtige zeitliche Rolle, sondern auch der konzeptuelle Gedanke, dass die Wander*innen als Nutzer*innen mit eingebunden werden, in den Schritten des Prozesses gemeinschaftlich Entscheidungen getroffen werden müssen, die die weiteren Baumaßnahmen beeinflussen können, und sich der Raum somit aus der praktischen Erfahrung heraus entwickelt.

Somit findet in Phase 1 die erste Veränderung im Innenraum statt. Notwendige Räume wie Küche, Vorratsraum und Sanitäranlagen bleiben wie gehabt bestehen, jedoch werden Wände im UG und OG der Hütte entfernt. Im freigelegten Holzfachwerk werden die neuen zeltartigen Rückzugsorte/Schlafräume montiert und der Gastraum wird über die Küche ins OG verlegt.
In Phase 2 wird der Boden zwischen UG und OG durchbrochen und es entsteht ein großer Luftraum, in dem die Zeltkokons noch mehr verteilt werden können und der Raum flexibler nutzbar gestaltet wird.
In Phase 3 beginnt das neue Dach der Hütte, schon im Inneren der noch bestehenden alten Fassade zu wachsen. Der Bau der neuen auf regionalen Rohstoffen basierenden Dachkonstruktion startet.
In Phase 4 wird diese Konstruktion fertig gestellt und damit begonnen, Teile der alten Fassade abzubauen, wodurch die neue Gestalt der Hütte Schritt für Schritt nach außen hin zum Vorschein kommt.
In Phase 5 wird das alte Dach als letzter Schritt entfernt. Nach 5 Jahren und 5 Bau- und Testphasen erscheint die neue Gestalt der Schutzhütte nun als Teil der Berglandschaft.
Sowohl im Inneren als auch im Äußeren der Hütte werden bestehende ursprüngliche Elemente bzw. Räume und Materialien der Hütte konstruktiv, funktional und konzeptuell um- oder neu genutzt.
Alt & Neu existieren somit ineinander, profitieren voneinander und bilden ein neues Konzept Schutzhütte.
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Weitere Infos zum Studiengang: Raumkonzept & Design (B.A.)