Unsere gesellschaftliche Beziehung zu dem Produkt Fleisch hat sich ins Absurde entwickelt. Das Produkt ist ein sehr fester Bestandteil der Ernährung in unserer Kultur.
Die Bachelorarbeit leistet einen Beitrag zu der Zugänglichkeit zum Thema FLEISCH. Der Fokus liegt in der Arbeit auf dem Menschen als Konsument*in und dem, der mit dem Produkt arbeitet.
Ein Grundstück in der Altstadt Lübecks wird umgestaltet. Das Erdgeschoss von sechs bestehenden Gebäuden der Fleischhauerstraße entwickelt sich zu einem Begegnungsort. Um einem neuen Innenhof ordnen sich sowohl eine Ausstellung, ein Café zum Verweilen, ein Hühnerstall, eine Schlachterei, eine Fleischerei sowie der Laden, in dem die Produkte verkauft werden. Der Hof und ein Großteil des Geländes ist frei zugänglich und lädt ein, sich aufzuhalten.
Der Ort soll leicht zugänglich und zugleich geschützt sein, um sich dem tabuisierten Thema FLEISCH anzunähern. Durch Sichtschutzwände aus versetztem Backstein, verschiedenen Gängen und großen Fensterfronten zu den Arbeitsräumen, ist sowohl der Einblick als auch Diskretion gewährleistet.
Im Hof leben Hühner, um Zugang zum lebendigen Tier und den Zusammenhang zum Produkt verständlich zu machen. Die Hühner werden auf dem Gelände geschlachtet und verarbeitet. Es werden Kurse angeboten, in denen Interessent*innen selbst tätig werden können. Größere Tiere wie Rinder oder Schweine werden in der Fleischerei verarbeitet. Auch hier werden Kurse zur Mitarbeit angeboten. Von der Fensterfront aus können Interessent*innen die Arbeitsschritte genau beobachten. Die Produkte, die in der Schlachterei und der Fleischerei entstehen, werden im Laden an der Straße verkauft.
In der Ausstellung durchlaufen Besucher*innen verschiedene Stationen, an denen sie erst durch Aktivität, an Informationen gelangen. Dabei nehmen sie die Rolle der fleischverarbeitenden Person ein und bearbeiten das „Fleisch“, bis sie die Informationen auf verschiedene Arten erlangen. Das „Fleisch“ in der Ausstellung besteht immer aus Papier. Das Material weist wie Fleisch verschiedene Texturen auf und verhält sich unterschiedlich, beim Zerteilen und Bewegen. Da es mit weniger Berührungsangst verbunden ist, bietet Papier einen leichteren Zugang.
Angefangen bei dem Messer als Werkzeug, fassen die Besucher*innen das „Fleisch“ an und spüren beim Verarbeiten dessen Aufbau. Der direkte Bezug vom Messer, dem Fleisch und dem Menschen spiegelt sich auch in den Informationen wider. Auf jeder vom Pappschinken abgeschnittenen Scheibe, befinden sich ausführliche, gut leserliche Informationen.
An der nächsten Station ist ein weiteres Werkzeug zu betätigen: der Fleischwolf. Auch hier fassen die Besucher*innen die Fleischstücke an, die sie in den Trichter füllen. Doch beim Bedienen der Kurbel spüren sie nicht mehr die Struktur des Produktes. Das Gerät selbst übernimmt die Arbeit und steht somit zwischen dem Produkt und dem verarbeitenden Menschen. Die Information kommt auf dünnen Papierstreifen heraus, ist sehr klein und die Streifen müssen in die richtige Reihenfolge gebracht werden, um die Informationen zu verstehen.
Die dritte Station zeigt die Industrie, mit der sich unser Bezug zum Tier und zum Fleisch drastisch veränderte. Besucher*innen nehmen die Rolle der Fabrikarbeiter*innen ein, die ausschließlich dafür zuständig sind, die betäubten Hühner kopfüber in Bügel zu hängen. Die Menschen haben keine Kontrolle oder Bezug mehr zu der Verarbeitung. Die Maschine läuft ohne Unterbrechung weiter, unabhängig von der Arbeit des Menschen.
Anstelle von betäubten Hühnern liegen Pappschilder auf dem Laufband, auf deren Unterseite jeweils ein Buchstabe steht. Durch das Aufhängen an den vorbeiziehenden Bügeln entstehen Wörter und Sätze. Nicht nur die hier zu findenden Informationen, auch die Herausforderung, diese zu erlangen, zeigen die Veränderung unseres Bezuges zu Fleisch durch die Industrialisierung. Es ist mühselig bis unmöglich und die Mengen sind unverhältnismäßig.
Die Bachelorarbeit leistet einen Beitrag zu der Zugänglichkeit zum Thema FLEISCH. Der Fokus liegt in der Arbeit auf dem Menschen als Konsument*in und dem, der mit dem Produkt arbeitet.
Ein Grundstück in der Altstadt Lübecks wird umgestaltet. Das Erdgeschoss von sechs bestehenden Gebäuden der Fleischhauerstraße entwickelt sich zu einem Begegnungsort. Um einem neuen Innenhof ordnen sich sowohl eine Ausstellung, ein Café zum Verweilen, ein Hühnerstall, eine Schlachterei, eine Fleischerei sowie der Laden, in dem die Produkte verkauft werden. Der Hof und ein Großteil des Geländes ist frei zugänglich und lädt ein, sich aufzuhalten.
Der Ort soll leicht zugänglich und zugleich geschützt sein, um sich dem tabuisierten Thema FLEISCH anzunähern. Durch Sichtschutzwände aus versetztem Backstein, verschiedenen Gängen und großen Fensterfronten zu den Arbeitsräumen, ist sowohl der Einblick als auch Diskretion gewährleistet.
Im Hof leben Hühner, um Zugang zum lebendigen Tier und den Zusammenhang zum Produkt verständlich zu machen. Die Hühner werden auf dem Gelände geschlachtet und verarbeitet. Es werden Kurse angeboten, in denen Interessent*innen selbst tätig werden können. Größere Tiere wie Rinder oder Schweine werden in der Fleischerei verarbeitet. Auch hier werden Kurse zur Mitarbeit angeboten. Von der Fensterfront aus können Interessent*innen die Arbeitsschritte genau beobachten. Die Produkte, die in der Schlachterei und der Fleischerei entstehen, werden im Laden an der Straße verkauft.
In der Ausstellung durchlaufen Besucher*innen verschiedene Stationen, an denen sie erst durch Aktivität, an Informationen gelangen. Dabei nehmen sie die Rolle der fleischverarbeitenden Person ein und bearbeiten das „Fleisch“, bis sie die Informationen auf verschiedene Arten erlangen. Das „Fleisch“ in der Ausstellung besteht immer aus Papier. Das Material weist wie Fleisch verschiedene Texturen auf und verhält sich unterschiedlich, beim Zerteilen und Bewegen. Da es mit weniger Berührungsangst verbunden ist, bietet Papier einen leichteren Zugang.
Angefangen bei dem Messer als Werkzeug, fassen die Besucher*innen das „Fleisch“ an und spüren beim Verarbeiten dessen Aufbau. Der direkte Bezug vom Messer, dem Fleisch und dem Menschen spiegelt sich auch in den Informationen wider. Auf jeder vom Pappschinken abgeschnittenen Scheibe, befinden sich ausführliche, gut leserliche Informationen.
An der nächsten Station ist ein weiteres Werkzeug zu betätigen: der Fleischwolf. Auch hier fassen die Besucher*innen die Fleischstücke an, die sie in den Trichter füllen. Doch beim Bedienen der Kurbel spüren sie nicht mehr die Struktur des Produktes. Das Gerät selbst übernimmt die Arbeit und steht somit zwischen dem Produkt und dem verarbeitenden Menschen. Die Information kommt auf dünnen Papierstreifen heraus, ist sehr klein und die Streifen müssen in die richtige Reihenfolge gebracht werden, um die Informationen zu verstehen.
Die dritte Station zeigt die Industrie, mit der sich unser Bezug zum Tier und zum Fleisch drastisch veränderte. Besucher*innen nehmen die Rolle der Fabrikarbeiter*innen ein, die ausschließlich dafür zuständig sind, die betäubten Hühner kopfüber in Bügel zu hängen. Die Menschen haben keine Kontrolle oder Bezug mehr zu der Verarbeitung. Die Maschine läuft ohne Unterbrechung weiter, unabhängig von der Arbeit des Menschen.
Anstelle von betäubten Hühnern liegen Pappschilder auf dem Laufband, auf deren Unterseite jeweils ein Buchstabe steht. Durch das Aufhängen an den vorbeiziehenden Bügeln entstehen Wörter und Sätze. Nicht nur die hier zu findenden Informationen, auch die Herausforderung, diese zu erlangen, zeigen die Veränderung unseres Bezuges zu Fleisch durch die Industrialisierung. Es ist mühselig bis unmöglich und die Mengen sind unverhältnismäßig.