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Modenschauen sind wirksame, über die Modebranche hinausgehende bedeutende Events mit hoher Symbolik und Strahlkraft. Mit ihnen werden nicht nur Trends kreiert – auf ihnen werden neue Haltungen zu Kleidung, Gestaltung und Darstellung öffentlich vorgestellt und sichtbar gemacht. Dabei stehen Modenschauen in Wirkungsgefügen aus gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Entwicklungen. Die gegenwärtigen Veränderungen machen dies besonders deutlich: Traditionelle Fashion Weeks spalten sich auf, prestigeträchtige Modehäuser steigen aus den offiziellen Kalendern aus. Mit den F/W 2021/22 Kollektionen findet im Januar 2021 die dritte Saison digitaler Modewochen statt. Die digitale Modenschau ist bereits das Präsentationsformat der Gegenwart.

Die analytisch theoretische Untersuchung „Die Digitalisierung von Modenschauen im Kontext ihrer atmosphärischen Wirkung“ setzt seinen Ausgangspunkt vor den aktuellen Entwicklungen: dem verstärkten Diskurs über nachhaltige und soziale Verantwortung der Mode. So wird in der Branche selbst die Frage formuliert, ob die Formate der bisher konventionellen Modenschau noch zeitgemäß sind oder wohin sich diese entwickeln müssen, um den aktuellen Anforderungen der COVID-19-Beschränkungen und - weitergehend - des digitalen Wandels und des veränderten Konsum- und Zuschauerverhaltens gerecht zu werden.

Mit dieser wissenschaftlichen hypothetischen Betrachtung wurden Erfahrungsdimensionen der physischen Modenschau auf den digitalen Kontext transferiert. Dabei wurden zentrale Wirkungsebenen digitaler Atmosphäre erarbeitet. Der digitalen Modenschau wird damit nicht nur atmosphärische Ausdruckskraft zugesprochen, sondern eine zukünftige Relevanz, um globale und wirtschaftsrelevante Entwicklungen – Digitalisierung, Nachhaltigkeit – zu integrieren und Modenschauen somit auch in Zukunft weiterhin ihre Wirkungskraft zu verleihen.

Die digitale Modenschau bietet ausdrückliches Potenzial, die innerhalb der Branche geforderte Entschleunigung von Saisonrhythmen und die nachhaltigere und ressourcenschonendere Konzeption von Modenschauen umzusetzen. Digitale Formate müssen gerade dahingehend zukünftig Berücksichtigung finden. Ziel muss es sein, die digitale Modenschau auch über die aktuellen Restriktionen der COVID-19-Pandemie hinaus als Präsentationsform in der Modebranche zu etablieren.

Die digitale Modenschau darf dabei nicht als ein Ersatzformat der physischen Umsetzung betrachtet werden, sondern stellt vielmehr eine medial neue Möglichkeit der Präsentation dar. Die Konzeption des digitalen Events und der Atmosphäre muss grundsätzlich neu gedacht werden. Es muss sich von Gestaltungs- und Umsetzungsstrategien der physischen Modenschau gelöst und dem digitalen Medium mit neuen gestalterischen Mitteln begegnet werden. Mit dieser hypothetischen Betrachtung wurde dahingehend eine wissenschaftlich-philosophische Grundlage geschaffen, anhand derer sich aufbauend digital atmosphärische Event-Konzeptionen umsetzten lassen.
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Weitere Infos zum Studiengang:

Mode- unD Designmanagement (B.A.)